Bedingungslose Kapitulation

Bedingungslose Kapitulation kennt man im Sprachgebrauch nur von Staaten nach einem verlorenen Krieg. Aber auch Parteien können sich bedingungslos in den Staub werfen – nach Koalitionsverhandlungen über eine neue Regierung. Seit heute wissen wir: Das ist der CDU unter Angela Merkel mit Nachdruck gelungen. Gleich vier Schlüsselministerien gingen weg: Außen, Finanzen sowie Arbeit und Soziales, das Ministerium mit dem höchsten Etat besetzt nun die SPD. Und das Innenressort verkaufte sie an die Querulanten der Schwesterpartei CSU. Was für eine Verzwergung der immer noch größten deutschen Partei. Sollte Angela Merkel ihre CDU mit der Weisheit trösten wollen, dass bei tiefstehender Sonne auch Zwerge lange Schatten werfen, dann dürfte sie damit nur eines erreichen: Ihre Abdankung beschleunigen. Einen Nachfolger hat sie nicht aufgebaut. Ganz anders die SPD: Wenn Andrea Nahles zum Fraktions- nun auch noch den Parteivorsitz vom glücklosen Heiligen Martin aus Würselen übernimmt, dann ist dort ein Feld auf lange Sicht bestellt. Quo vadis CDU? Man kann voraussagen: Mit Merkel in den Sonnenuntergang.

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