Höckerkamel

Ein russisches Sprichwort lautet: „Ein Dummkopf entlarvt sich oft allein durch sein Geschrei.“ Er hat wieder laut seine Hasstiraden herausgeschrienen, dieser unsägliche thüringische Parteichef der AFD, Bernd Höcke. Das Holocaust-Mahnmal nannte er ein „Denkmal der Schande in der deutschen Hauptstadt“ und das Gedenken an den millonenfachen Judenmord eine „dämliche Bewältigungspolitik“. Und die Konsequenzen: Vorerst keine. Für einen Rausschmiss der Scharfmachers war der AFD-Vorstand zu feige. Das Höcke(r)Kamel hat ja auch das Parteiprogramm getreulich erfüllt: Erst provozieren, was das Zeug hält, dann einen halben Schlag zurückrudern. Etwas bleibt schließlich immer hängen. Die AFD-Bundeschefin Frauke Petry stand diese Woche gemeinsam mit der französischen Radikalen-Chefin Marine Le Pen und dem holländischen Hetzer Geert Wilders in der Koblenzer Rhein-Main-Halle auf der Bühne, lauschte andächtig den Hurra-Rufen ihrer Anhänger auf Donald Trump. Hinter ihnen feixte Petrys neuer Ehemann, NRW-AFD-Chef Marcus Pretzell und brüllte ins Mikrofon: „Das neue Europa, die neuen Staats-und Regierungschefs Europas, haben sich hier in Teilen versammelt.“ Derselbe Pretzell, der sich jüngst auf seiner umstrittenen Reise auf die besetzte Krim von seinen russischen Gastgebern hatte aushalten lassen und als Dank ein Ende der der EU-Sanktionen gegen Russland gefordert hatte. Petry, Pretzell, Höcke: Welch ein Trio verblendeter, nationalistischer, rassistischer Kumpanei! Wie sagt Bert Brecht: „Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.“

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